Nachdem die Premier League, ihres Zeichens reichste Fußballliga weltweit, und auch die nachgeordneten britischen Ligen zunächst durch ihren Verzicht auf Gehaltsverzicht von sich reden machte, soll nun ein eine Stiftung errichtet werden.
Die durch die Covid-19-Panadamie ausgelöste Wirtschaftskrise betrifft fast alle überall – die einen mehr, die anderen weniger. Es werden massiv finanzielle Mittel benötigt, um von der Krise besonders schlimm betroffene Menschen zu helfen, aber auch, um das Gesundheitssystem zu unterstützen und die Forschung an Impfstoff und Medikamenten voran zu treiben. Hier werden auch Initiativen aus dem Fußball tätig.
Freiwillig auf einen Teil seines Gehaltes verzichten? Mal ganz ehrlich: Das würden wohl nur die wenigsten tun wollen. Auch die Spieler der britischen Premier League und der nachgeordneten Ligen stellten sich zunächst quer, als der Vorschlag aufkam, während der Covid-19-Krise 30 Prozent weniger zu verdienen – anders als Spielern aus den Top-Ligen in Deutschland, Spanien und Italien, die sich zu diesem Zugeständnis bereit erklärt hatten. Die Begründung: Durch den Gehaltsverzicht gingen dem Staat zu viele Steuereinnahmen verloren. Mit dieser Aussage katapultierte sich die reichste Fußball-Liga weltweit ins Abseits. Nun lenken die zumindest die Profispieler ein: Es wurde eine Stiftung zu Gunsten der Opfer und Geschädigten des Coronavirus eingerichtet.
Unter der Leitung von Liverpools Kapitän Jordan Henderson fanden Gespräche mit Spielern aller 20 Clubs statt – es gibt anscheinend auch schon ein Konzept, wie die Gelder der Stiftung genutzt werden sollen. Zum einen soll das Wohlergehen der Beschäftigten der 20 Vereine, die teilweise in Zwangsurlaub geschickt wurden, sichergestellt werden — kein Angestellter eines Klubs der Premier League soll durch die aktuelle Situation finanziellen Schaden nehmen oder gar entlassen werden. Zum anderen sollen unterprivilegierte Kinder oder Corona-Geschädigte von Community-Organisationen mit Nahrungsmitteln und anderen essentiellen Dingen versorgt werden. Zusätzlich sollen auch Angestellte des in Bedrängnis geratenen staatlichen Gesundheitssystems NHS finanziell abgesichert und für notwendig Ausstattung gesorgt werden. Im Raum steht, dass 30 Prozent des jeweiligen Gehaltes in die Stiftung fließen sollen – also genau die Summe, die auch für den Gehaltsverzicht anvisiert wurde. Insgesamt könnten so bis zu drei Milliarden Euro pro Jahr zusammenkommen. Ein großer Betrag, der sowohl betroffenen Individuen als auch dem Gesundheitssystem insgesamt zu Gute kommen würde.