Elegantes Design in schwarz – Wir stellen das neue Auswärtstrikot vor, mit dem die deutsche Nationalmannschaft bei der diesjährigen UEFA Europameisterschaft auflaufen wird und blicken auf die Geschichte deutscher Trikots zurück.
Fußball ist auf der ganzen Welt Sinnbild für Freude, kulturelle Verbindungen, gemeinsames Erleben, unvergessliche Momente, schmerzhafte Niederlagen, rauschende Siegesnächte sowie Respekt und Fair Play. Auf Vereinsebene steht der Fußball für Regionen bzw. ein gelebtes Gefühl (z.B. „Echte Liebe“ oder „Mia san mia“), im nationalen bzw. internationalen Kontext auch für die Vielfalt und Unterschiede der Länder bzw. verschiedene Spieltaktiken (z.B. der „Offensiv-Fußball“ der Niederländer oder der „Catenaccio“ der Italiener“).
Sinnbild für das Gemeinschaftsgefühl ist das jeweilige Trikot. Die Farben sind Wiedererkennung und Ausdruck zugleich. Sei es das Azur-Blau der Italiener, das Oranje der Niederländer oder die legendäre Farbpalette Gelb, Türkis, Grün bei den Brasilianern. Ebenso etabliert ist das weiße Trikot und die dazugehörigen schwarzen Hosen der deutschen Nationalmannschaft. Sie sind zurückzuführen auf die Farben Preußens. Diese Farbenordnung überstand verschiedene politische Neuordnungen Deutschlands und ist bis heute Sinnbild für den Gewinn von drei Europameisterschaften und stolzen vier Weltmeisterschaften.
Auswärtstrikots fördern Aberglaube
Das DFB Auswärtstrikot hat sich, im Gegensatz zum Heimtrikot, über die Jahrzehnte immer wieder in der Farbgebung verändert. Die am häufigsten verwendete Farbkombination ist Grün-Weiß, wobei sich die Farbe Grün vom DFB-Logo ableitet. Erinnerungswürdige Spiele in dieser Kombination waren z.B. die Halbfinal-Siege 1954 gegen Österreich und 1990 gegen England, das durch Elfmeterschießen gewonnen wurde.
Ebenso unvergessen ist die 2:3‑Niederlage im WM-Finale 1986 in Mexiko gegen Argentinien mit Diego Armando Maradona. Auch der Aberglaube spielt hierbei immer wieder eine Rolle. So haben eben diese Argentinier ihre Niederlage im WM-Finale vier Jahre später in Rom gegen Deutschland darauf zurückgeführt, dass sie nicht wie im Finale 1986 (und auch sonst meistens) in ihren hellblau-weiß-gestreiften Trikots und schwarzen Hosen spielen durften, sondern im dunkelblauen Reserve-Trikot antreten mussten.
Aber nicht nur grün-weiß steht für das deutsche Auswärtstrikot. Jürgen Klinsmann führte die roten Trikots wieder ein, da Mannschaften in Rot statistisch erfolgreicher sind und temperamentvoller wirken.
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Unvergessliches 7:1
Bei der EM 2002, der WM 2004 und der WM 2010, spielte die deutsche Nationalmannschaft in Grau bzw. Schwarz. Zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien wurde ein rot-schwarz gestreiftes Trikot entworfen, welches dem Trikot des brasilianischen Klubs Flamengo de Janeiro ähnelt. Flamengo trägt seine Heimspiele im legendären Maracana aus, was zugleich auch der Endspielort der WM war. Deutschland gewann in diesem Trikot eines der unvergesslichsten WM-Spiele überhaupt. Das 7:1 im Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien ging in die WM-Geschichte ein.
Abschiedsgruß für Löw
Zur UEFA Europameisterschaft 2020, die aufgrund der Pandemie in diesem Sommer stattfindet, stellte adidas, der offizielle Ausrüster des DFB, kürzlich das neue Auswärtstrikot vor. Es ist sehr puristisch gehalten und komplett Schwarz (schwarze Trikots, schwarze Hosen und schwarze Stutzen). Jürgen Rank, Senior Design Director bei adidas betont, dass das Jersey Selbstbewusstsein und Eleganz ausstrahlt. Im DFB-Kontext steht es gleichzeitig auch für Authentizität. Sogar das DFB- und das adidas-Logo, die drei Streifen und die vier Sterne schimmern lediglich anthrazit hervor. Einzig farbliches Element ist die deutsche Flagge, die innen und außen am Kragen sowie an den Enden der Ärmel sichtbar wird.
Mit der Farbe Schwarz schließt sich auch ein Kreis, denn bei seiner ersten Weltmeisterschaft als Cheftrainer spielte die Elf von Jogi Löw ebenfalls in Schwarz. Damals kam man bis ins Halbfinale und scheiterte am späteren Weltmeister Spanien. Das wäre für den scheidenden Bundestrainer bei seinem letzten großen Turnier sicherlich ein guter Abschied. Lassen wir uns überraschen, welchen Abschied die Spieler ihrem langjährigen Trainer bescheren und welche Farbkombination in den nächsten Jahren zum Favoriten beim Auswärtstrikot werden wird.
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