Panajiotis „Pana” Haritos ist 24 Jahre alt, lebt in Berlin und ist Teil des „Club of 35“, dem von Adidas ins Leben gerufene Club für Creators. Die Mitglieder sind ausgewählte Personen aus verschiedenen Städten in Deutschland, die Fußball mit ihrer Kreativität kombinieren und daraus etwas Neues entstehen lassen. Pana spielt selbst Fußball, ist aber vor allem als Trainer und Mentor in Berlin aktiv und inspiriert die nächste Generation dabei, sich mithilfe des Fußballs auszudrücken.
Wir haben mit Pana über seinen Alltag vor und während Covid-19 sowie über sein Vorhaben nach der Krise gesprochen.
Fotos: Alexander Basile
Video: Marvin Odenthal
Wie sah dein Alltag vor Corona aus?
Voll und hektisch. Ich hatte nur Fußball im Kopf. Ich hatte dort meine Verpflichtungen und auch zu Hause — es war schwer, all dem nachzugehen. Nichtsdestotrotz habe ich es immer geschafft, auf mehreren Hochzeiten zu tanzen.
Wie sieht er jetzt aus?
Ich stehe früh auf, gehe mit dem Hund raus und fahre danach meine Freundin zur Arbeit. Dann mache ich einen langen Waldspaziergang mit dem Hund, kümmere mich um den Haushalt oder erledige andere organisatorische Dinge wie beispielsweise den Einkauf. Danach lege ich ein Workout ein – Krafttraining oder einen Lauf. Am Abend hole ich meine Freundin von der Arbeit ab. Im besten Fall habe ich dann etwas gekocht. Dann schauen wir was auf Netflix und um 22 Uhr geht das Licht aus.
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Gibt es etwas, wovor du Angst hast?
Ich habe eigentlich vor kaum etwas Angst. Wir leben in einem Land, in dem man keine Angst haben muss. Dafür bin ich dankbar.
Was gibt dir in dieser Zeit Kraft?
Die Ruhe, auch wenn sie erzwungen ist. Und das Wissen, dass nach jedem Regen die Sonne scheint.
Für welche Sache hast du jetzt Zeit, zu der du vor Corona nie oder kaum gekommen bist?
Den Haushalt. Und für meine Freundin – wir haben uns im Alltag vor Corona kaum gesehen. Und für längere Spaziergänge mit meinem Hund.
Inwiefern hat sich die Bedeutung deiner Wohnung zu Zeiten von Corona verändert?
Ich bin kleinlicher und aktiver geworden. Dadurch dass, man jetzt ständig zu Hause ist fallen einem Kleinigkeiten auf: Staub auf dem Fernseher, Dinge, die irgendwo herumliegen.
Was hat in dieser Zeit für dich an Bedeutung gewonnen?
Streamingdienste. Wobei ich finde, dass sie dringend ihre Videotheken aktualisieren sollten. Alle meine Freunde meckern darüber, dass sie nichts Neues zum Gucken haben. Ich stelle mir manchmal vor, wie so eine Situation vor 50 Jahren gewesen wäre – ohne eine große Auswahl an TV-Entertainment, ohne Privatsphäre weil man auf engerem Raum zusammengewohnt hat, ohne Spielkonsole, … Ich bin froh, dass wir in diesem Zeitalter leben, in dem wir trotz Isolation über WhatsApp, Instagram oder auch beim Fifa-Spielen verbunden sind.
Hast du in dieser Zeit eine Idee oder ein Vorhaben entwickelt, dass du nach der ersten Welle von Corona in die Tat umsetzen willst?
Ja. Ich will mehr verreisen und die Zeit mit meiner Familie und Freunden bewusster verbringen. Ich hab meine Mutter und meine Schwestern seit einem Monat nicht mehr gesehen.