Was haben Golfbälle, Kieselsteine und Sand mit Fußball zu tun? Viel. Jedenfalls laut Thorsten Fink. Der ehemalige Fußballprofi arbeitet als Fußballtrainer und nutzt Golfbälle, Kieselsteine und Sand, um seine Philosophie als Trainer zu verdeutlichen.
Als Spieler war Thorsten Fink beim FC Bayern München und hat dort auf nationaler und internationaler Ebene von 1997 bis 2003 eine erfolgreiche Zeit miterlebt: vier Mal Deutscher Meister, drei Pokalsiege, einen Weltpokal-Sieg und einen Champions-League-Titel. Trainer ist er seit knapp 15 Jahren.
Nach verschiedenen Stationen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Zypern war er zuletzt in Japan bei Vissel Kōbe. Warum er trotz Erfolg frühzeitig aus Japan zurückgekehrt ist, besprechen wir mit ihm ebenso wie die Sache mit den Golfbällen.
Du bist seit mehr als 30 Jahren in der Welt des Profifußballs unterwegs. Erst als Spieler, nun als Trainer. Was hat sich in drei Jahrzehnten im Profifußball geändert?
Der Fußball ist individuell und kleinteilig geworden. Es gibt mehr Spezialgebiete und für alles einen Experten. Und meiner Meinung nach sind es sogar immer noch zu wenige Spezialgebiete. Es gibt so viele Dinge, mit denen man sich beschäftigen und die man auf Profi-Niveau heben kann.
Welche?
Zum Beispiel das Thema Ernährung. Es ist präsent, wird aber noch nicht konsequent umgesetzt. Manche Dinge haben sich in 30 Jahren nicht geändert. Als ich gespielt habe, gab es vorm Spiel raffinierte Kohlehydrate in Form von Spaghetti; und das ist teilweise noch heute so.
Was sollten Spieler stattdessen zu sich nehmen?
Raffinierte Kohlenhydrate sind ein No-Go. Stattdessen sollte man auf gute Kohlenhydrate umsteigen; beispielsweise auf Süßkartoffeln, Linsen, Hülsenfrüchte, Gemüse, guten Fisch und kurz vorm Spiel einen Rote-Bete-Saft als Energielieferant. Alles sollte Bio-Qualität haben, der Fisch aus Wildfang stammen. Aber beim Thema Ernährung geht es nicht nur um die Frage „Was esse ich?“, sondern auch „Wann esse ich?“ Eine Herangehensweise ist zum Beispiel, nüchtern zu trainieren. Wenn man morgens auf das Frühstück vorm Training verzichtet, kann man Laktat besser in Energie umwandeln. Die Herausforderung hierbei ist nicht, jemanden zu finden, der die Expertise hat, sondern die Überzeugung vom Verein und Spieler aufrechtzuerhalten. Ist sie nicht da, schiebt man jeden Schmerz und jede Niederlage auf die Ernährungsumstellung. Schließlich ging es vorher auch ohne diese Umstellung. Deswegen denke ich, das Thema Ernährung müsste bereits in der Jugend angegangen werden.
Versuchst du, das Thema als Trainer umzusetzen?
Es kommt auf den Verein, die Offenheit, Zusammenarbeit und Überzeugung an. Wenn dieses Zusammenspiel stimmt, ist vieles möglich.…
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