Jan Kohler hat Finanzökonomie studiert und anschließend bei einer Versicherung in der Schweiz gearbeitet. Dann entschied er, sich von beruflichen Sicherheiten und der Zahlenwelt zu verabschieden und stattdessen dem Glauben zu widmen. Heute ist der 36-Jährige Pfarrer und Leiter der Hillsong Church in München. Einer der berühmtesten Besucher dieser Kirche ist David Alaba. Wir haben mit Jan Kohler über seinen Glauben und seinen Weg dorthin gesprochen sowie über Dinge, die für ihn als Christ ein absolutes No-Go sind.
Bist du gläubig aufgewachsen?
Nein. Wir waren eine von den Familien, von denen es wahrscheinlich viele gibt: Glaube und Kirche spielten zwar eine Rolle, hatten aber nichts mit unserem Alltag zu tun. Wir waren an Ostern und Weihnachten in der Kirche. Und auch das nur aus einer Tradition heraus, die meine Eltern als Kinder erlebt haben. Trotzdem hätte ich wahrscheinlich gesagt, ich bin Christ. Allerdings hatte ich damals ein anderes Verständnis davon als heute.
Wie ist dein Verständnis vom Christ sein heute?
Die große Erkenntnis für mich war, dass der Glaube etwas mit meinem Alltag zu tun hat und dass es nicht um ein Gebäude geht, das man regelmäßig besucht oder um Regeln und das Auswendiglernen von Versen und Gebeten. Christ zu sein bedeutet für mich eine Freundschaft zu Gott zu haben, die frei von Regeln ist und überall existieren kann: zu Hause, unterwegs, in der Kirche, …
Was hat dich dazu bewegt, nach dieser Freundschaft zu suchen?
Ich war damals 19 Jahre alt. Meine Familie hatte gerade eine schwierige Zeit durchgemacht. Die Beziehung von meinen Eltern stand auf der Kippe. Ich war kurz davor, auszuziehen, wollte anfangen zu studieren und habe ein neues Fundament gesucht und Antworten auf Fragen wie: Wieso bin ich auf dieser Welt? Was ist das Ziel? Aus dem Religionsunterricht hatte ich noch eine Bibel. Ich habe angefangen, darin zu lesen und so vieles erkannt; vor allem, als ich gelesen habe, was Jesus gesagt hat. Mir ist es wie Schuppen von den Augen gefallen.
Du hast entschieden, diese Freundschaft auch zu deinem Beruf zu machen und hast dafür deinen Job als Finanzökonom in der Schweiz aufgegeben. Sicherlich keine finanzielle Entscheidung.
Ganz und gar nicht. Viele Leute haben die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, als sie von der Entscheidung gehört habe. Und ohne finanzielle Unterstützung von Freunden hätte ich das auch nicht umsetzen können.…
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