Wie wird ein KFZ-Lackierer zum persönlichen Stylisten eines Fußballprofis? Diese Frage mussten wir Marco Halbinger unbedingt stellen. Der berufliche Werdegang des gebürtigen Müncheners ist der eines klassischen Quereinsteigers, geprägt von zwei großen Leidenschaften: Mode und Autos. Wenn er nicht gerade für Cartelier22 arbeitet, den ersten Concept-Store rund um Luxus-Karosserien, steht er dem Chefredakteur dieser Ausgabe, David Alaba, stilistischer zur Seite. Für dieses Heft hat er außerdem Davids Schwester eingekleidet: die R’n’B‑Sängerin Rose May Alaba – und natürlich auch sich selber auf den Fotos zu diesem Feature.
Wir haben mit Marco über seine Abstinenz in punkto Webpräsenz, seinen Weg in die Modewelt, die Einflüsse der Covid-19-Pandemie auf die Branche und seine aktuellen Must-haves gesprochen – und konnten dabei sogar noch ein paar Trendtipps von einem echten Experten abgreifen.
Interview: Frederike Ebert
Bei der Vorbereitung auf das Interview musste ich feststellen, dass man im Netz kaum Informationen über dich findet. Woran liegt das?
Ich lege nicht so viel Wert auf Öffentlichkeit und stehe auch nicht gerne vor der Kamera, sondern halte mich lieber hinter den Kulissen auf.
Magst du dich einmal kurz vorstellen? Wer bist du und was machst du?
Ich bin in München geboren und aufgewachsen. Nach der Schule habe ich bei Daimler eine Lehre zum KFZ-Lackierer gemacht und zehn Jahre in dem Beruf gearbeitet – Mode spielte also erst einmal keine Rolle. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf den Job. Ein Freund von mir, der als Designer arbeitet, hat mich auf die Berliner Fashion Week mitgenommen. Dort habe ich mir einige Shows angeschaut und auch den Besitzer von Pool kennengelernt, zu dieser Zeit war das einer der besten Concept-Stores, mit Sitz auf der Münchener Maximilianstraße. Dort habe ich dann eine Umschulung gemacht und in der Zeit auch meine eigene Cap-Brand gegründet: Naviiv. Damit war ich sehr erfolgreich. Ich habe meine Produkte schon in den ersten zwei Jahren bei Stores wie Storm Copenhagen, Luisa via Roma oder Wrong Weather verkauft.
Du hast einen ziemlich interessanten Werdegang: vom KFZ-Lackierer über einen Cap-Designer zum Stylisten.
Als Stylist arbeite ich nur nebenberuflich, hauptberuflich bin ich dem Auto-Thema auf eine Art treu geblieben: Ich arbeite nämlich im Münchener Concept-Store „Cartellier22“, wo neben Mode, Accessoires, Parfüms und Uhren auch Autos verkauft werden.
Darauf kommen wir später noch zu sprechen – ein paar schicke Schlitten konnte man bis vor Kurzem ja auch auf deinem Instagram-Account sehen. Nun hast du dein Profil deaktiviert – dabei ist Instagram ja gerade in der Modebranche ein wichtiges Akquise- wie Recherchetool. Wie generierst du deine Aufträge?
Meistens ergibt sich das eher zufällig: Ich lerne jemanden kennen und erzähle, was ich so mache, oder ich werde weiterempfohlen. Wenn dann die Sympathie stimmt, kann es losgehen.
Wie bist du überhaupt zum Styling gekommen? Das ist ja nun nicht unbedingt eine logische berufliche Weiterentwicklung?
Ich arbeite für eine PR-Agentur namens Reference Studios, die auch David Alaba betreut. Erst war ich dort Showroom-Manager, habe mich bei Events eingebracht und bei Sponsorings geholfen. Vor ungefähr dreieinhalb Jahren bin ich nach München zurückgegangen. Dort hat sich dann die Zusammenarbeit mit David Alaba ergeben. Anfangs habe ich ihn und viele andere Fußballer bei Pool betreut. Mittlerweile kenne ich ihn seit zehn Jahren.…
…das ganze Interview mit Marco Halbinger gibt es in unserer neuen Life After Football Ausgabe, erhältlich hier in unserem Online Shop